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Schüler:innen für das Schreiben begeistern – 3 Tipps für Lehrpersonen am Beispiel des Migrationsportaits

Dieser Blogartikel ist von Gabriella Rauber. Sie arbeitet als Sekundarlehrerin und Praxislehrperson in Zürich und leitet das Schreibzentrum ihrer Schule.

Als leidenschaftliche Schreibberaterin und Lehrperson motiviere ich meine Schüler:innen seit Jahrzehnten, während der drei Jahren ihrer Sekundarzeit zu schreiben und sich schriftlich auszudrücken. Ich suche immer wieder nach neuen Zugängen, um die ihre Motivation hochzuhalten und ihre Freude am schriftlichen Ausdruck beizubehalten.

Im aktuellen Schuljahr unterrichte ich 35 Sek-Schüler:innen im Wahlfach Schreiben. Da ich selbst blogge, habe ich mich entschieden, meine Schüler:innen ebenfalls in diese Welt einzuführen. Und so werden ihre Texte seit anfangs Schuljahr weit über die Grenzen des Klassenzimmers gelesen und gewürdigt.

Die Möglichkeit, die eigenen Ideen und Gedanken mit der «Welt» zu teilen, beflügelt meine jugendlichen Autor:innen. Ganz nebenbei erlernen sie das Formatieren von Bildern oder wie das Schreiben durch Blöcke vereinfacht wird.

Wenn in der Adventszeit sinnliche Traditionen gelebt werden, bemerkt mensch plötzlich, dass Weihnachten und Migration zwei Themen sind, die eng miteinander verbunden sind.

Baue Aktualität in den Unterricht und die Schreibprozesse ein

Gabriella – über ihren Unterricht im Wahlfach Schreiben

Wie können Jugendliche auf das Thema der Migration sensibilisiert werden? Wie können sie sich auf ihre Art und altersgerecht mit dem Thema auseinandersetzen? Welche Hilfe benötigen sie,  die ihnen bei diesem Prozess helfen?

Tipp #1 Sensibilisierung auf das Thema Migration

Ermögliche möglichst viele, unterschiedliche Zugänge zum Thema Migration.

Die Nachrichten sind leider auch in der vorweihnachtlichen Zeit voll mit Migrationsgeschichten und -schicksalen.

Um den Schüler:innen dieses aktuelle Thema näherzubringen, verfassen sie ein Migrationsportrait. Dazu interviewen sie eine Person, die ausgewandert ist und sich in einem neuen Land zurechtfinden und integrieren musste. Damit der Wissenszuwachs möglichst gross ist, sollen sie jemand finden, den sie noch nicht so gut kennen. Die Eltern dürfen nicht interviewt werden.

Parallel dazu kam eine Justizbeamtin des Ausschaffungsgefängnisses in die Schule, die von ihrer Arbeit erzählte und die Fragen der Jugendlichen beantwortete.

An einem gemeinsamen Kinobesuch schauten wir uns den Film Los Lobos an, der die Probleme der Migration aus Sicht eines Kindes zeigt. Da es sich um die biografische Aufarbeitung des Regisseurs handelt, führte dies zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema.

Tipp #2 Erstellen eines Fragenkatalogs für das Interview

Um Informationen zu erhalten, braucht es offene Fragen zu vorgängig definierten Themen.

Bevor die Schüler:innen das Interview durchführen können, müssen sie sich überlegen, nach welchen Informationen sie fragen möchten Was möchte ich gerne wissen? Wie kann ich fragen, dass ich mir aus den Antworten ein Bild über die Geschichte meiner Interviewperson machen kann?

Gemeinsam erarbeiteten wir das Thema der offenen Fragen und des Nachfragens. Auch stellte ich den Schüler:innen fünf Themenkreise zur Verfügung, damit ihnen das Formulieren des Fragenkatalogs einfacher fiel.

Durch den Austausch und das Üben der Interviewsituation erhielten die Schüler:innen weitere Ideen, wie gefragt und nachgefragt werden konnte.

Tipp #3 Unterstützung anbieten für das Verfassen des Migrationsportraits

Unterstützung und Motivation im Schreibprozess stärkt den Durchhaltewillen und verhindert das Aufgeben.

Es ist eine anspruchsvolle, aber durchaus realisierbare Aufgabe ein Migrationsportrait zu verfassen. Auch für schwächere oder fremdsprachige Schüler:innen!

Deshalb habe ich unseren Drittklässler:innen der Sekundarschule eine Anleitung verfasst, mit genauen Angaben über inhaltliche und formale Vorgaben. Sie hatten die Möglichkeit, ihre Texte im Schreibzentrum coachen zu lassen. Ebenfalls konnten sie während der Sprechstunden oder per Mail persönliche Unterstützung und Tipps für das weitere Vorgehen erhalten.

Gerade diese persönlichen Gespräche ermöglichten mir, die Ängste und Befürchtungen unsere Schüler:innen anzuhören, mit ihnen nach Lösungen zu suchen oder einfach auch nur ein Wort des Lobens auszusprechen.

Es war somit allen Schüler:innen möglich, diesen Prozess selbstverantwortlich anzugehen und am Ende ein aussagestarkes Migrationsportrait abzugeben oder zu veröffentlichen.

Willst du einen Einblick in die Arbeiten meiner Schüler:innen erhalten? Dann lies im Blog meiner Schüler:innen nach, Kategorie Migrationsportrait. Über Kommentare freuen sie sich immer.

Suchst du nach weiteren spannenden und herausfordernden Aufgaben, die deine Schüler:innen zu motivierten und erfolgreichen Autor:innen macht? Dann nimm Kontakt mit mir auf 🙂


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