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Karten mit verschiedenen Emotionen aus dem Stimmungsflip der pro juventute

Meine 3 besten Tipps, wie du deine Emotionen sofort als wertvolle Ressourcen nutzen kannst

Dieser Blogartikel ist von Esther Nogler – Life Coach und Supervisorin. Sie schreibt darüber, wie du Emotionen für dich als Ressourcen nutzen kannst.

Wenn die Wohnungstüre aufging und sie hereinkam, dann war mir augenblicklich klar, wie es ihr ging. Das kleine Mädchen kam jeweils nach der Schule bei uns zum Mittagstisch. Ihr Körper war wie ein offenes Buch, indem ich ihre Emotionen ablesen konnte. Manchmal ließ sie den Kopf hängen, war in sich zusammengesunken, der Frust war in ihrem Gesicht deutlich zu erkennen. Sie schaute kaum auf. Kein Zweifel, sie war schlecht gelaunt. Dann gab es auch andere Situationen. Mit wachem Blick und fröhlichem Gesicht kam sie auf mich zu, oder stellte sich vor den Wandspiegel. Dabei strich sie sich durch ihre feinen blonden Haare und meinte: “Ich liebe es, wenn meine Haare so elektrisch sind”.

Was bei diesem kleinen Mädchen offensichtlich war, ist längst kein Geheimnis mehr. Jede Erinnerung und jede Erfahrung sind zusammen mit einer entsprechenden Emotion in unserem Körper gespeichert. Unser Körper und unsere Emotionen bilden eine Einheit. Davon geht auch das Embodiment (deutsch: Verkörperung), bzw. die Embodimentforschung aus. Nichts ist möglich ohne direkte Beteiligung des Körpers. Schon Antonio Damasio spricht von verkörperten Gefühlen, den sogenannten “somatischen Markern”.

Wenn wir unsere Emotionen als Ressourcen nutzen wollen, können wir deshalb über den Körper ganz einfach einen Zugang zu ihnen finden. Wie das geht und wie du sie als wertvolle Ressourcen nutzen kannst, das erfährst du in meinen Tipps.

Tipp #1 Was fühlst du? Beobachte und beschreibe, wie du deine Emotionen körperlich wahrnimmst!

  • Schnüren sie dir den Hals zu?
  • Nehmen sie dir die Luft zum Atmen?
  • Zieht sich dir der Magen zusammen?
  • Wird es dir übel?
  • Kriegst du Herzklopfen?
  • Beginnst du zu schwitzen?
  • Fängst du an zu zittern?
  • Fühlt es sich an, wie ein Stein im Magen?
  • Wirst du ganz kribbelig?
  • Lässt du die Schultern hängen?
  • Sackst du innerlich zusammen?

Emotionen muss man auch fühlen, nicht einfach nur denken oder mit dem Verstand analysieren. Wenn du Emotionen als Ressourcen nutzen willst, erlaube es dir, sie wirklich zu fühlen.

Eine einfache Variante ist es, dies über unser Körperempfinden zu machen, indem wir neugierig beobachten und beschreiben, was wir wahrnehmen.

Genau das hast du mit diesem ersten Tipp gemacht.

Jetzt kannst du dich fragen, welches Grundgefühl dabei am ehesten dahinter steckt. 

  • Angst
  • Wut
  • Freude
  • Trauer
  • Scham
  • Ekel

Mit dieser Erkenntnis hast du bereits einen entscheidenden Schritt getan. Weiter geht’s mit einem Blick in unsere Gedankenwelt.

Tipp #2 Was denkst du? Benenne deine Gedanken!

Hinter all unseren Emotionen stehen bestimmte Gedanken. Gedanken sind es, die ein Gefühl bzw. eine Emotion auslösen. Diese Gedanken sind uns jedoch oft nicht bewusst. Darum geht es in diesem zweiten Tipp, zu erkennen, welche Gedanken hinter deiner Emotion stecken. Hier ein paar Beispiele von Gedanken und Emotionen, die sie auslösen.

  • Ich werde sicher wieder verbal angegriffen und abgewertet – ärgerlich, wütend
  • Ich genüge eh nicht, es wird nie gut genug sein – hoffnungslos
  • Es wird in einer Katastrophe enden – ängstlich
  • Ich werde nie mehr glücklich sein – traurig
  • Das schaffe ich nie, meine Mühe ist sinnlos – frustriert
  • Ich kann eh nichts tun – ohnmächtig
  • Ich bin an allem schuld – schuldig
  • Niemand wird für mich da sein – einsam
  • Mit mir stimmt etwas nicht – beschämt
  • Das ist genau das, was ich brauche – erfreut, glücklich

Der Zusammenhang zwischen unseren Emotionen und Gedanken ist unterdessen klar nachgewiesen worden. 

  • Bist du dir bewusst, dass du auch deinen eigenen Gedanken nicht immer glauben musst?
  • Hast du auch schon oft etwas gedacht, das sich im Nachhinein als falsch erwiesen hat?
  • Hast du dir Sorgen über etwas gemacht und nachher festgestellt, dass deine Gedanken übertrieben und unbegründet waren?

Die gute Nachricht ist, dass wir unsere Gedanken überprüfen können. Wir können sie einem Realitätscheck unterwerfen. Denn sehr oft sind sie zu absolut, übertrieben und unrealistisch. Wenn sie mal aufgedeckt sind, sozusagen klar auf dem Tisch sind, dann ist es viel leichter, sie so anzupassen und zu verändern, dass sie mehr mit der Realität übereinstimmen.

Damit sind wir bereits einen weiteren wichtigen Schritt weitergekommen, um unsere Emotionen als wertvolle Ressourcen zu nutzen. Du erfährst jedoch noch viel mehr, wenn du zum dritten Tipp weitergehst.

Tipp #3 Was brauchst du? Erkenne das Bedürfnis, das hinter deiner Emotion und deinen Gedanken steckt!

Der Umgang mit Emotionen sind der Schlüssel, der uns die Tür für unsere Bedürfnisse öffnet! Emotionen tauchen nicht grundlos auf. Sie melden sich, weil wir Gedanken in uns haben, die sie auslösen. Vieles läuft dabei oft unbewusst ab.

Manchmal haben unsere Vorstellungen weniger mit der aktuellen Situation selbst zu tun, als vielmehr mit Erinnerungen aus der Vergangenheit. Es ist nicht außergewöhnlich, dass sich manche Erfahrungen so anfühlen, wie damals als Kind, als du diesen Situationen ausgeliefert warst. Jetzt bist du jedoch erwachsen und hast ganz andere Möglichkeiten mit Emotionen umzugehen. Du kannst ihre Botschaft entschlüsseln.
Indem wir unseren Gedanken bei Tipp 2 auf die Spur gekommen sind, kannst du dahinter schauen. Statt deine  Emotionen zu verdrängen, zu verleugnen oder beiseitezuschieben, kannst du schauen, auf welches Bedürfnis sie dich hinweisen möchten. Frage dich darum: 

Was ist JETZT als Nächstes dran?

Esther Nogler

Mach dir klar, was du wirklich brauchst. Manchmal sind wir geneigt, in einer Opferhaltung stecken zu bleiben. Es hilft dir jedoch viel mehr, wenn du selbstverantwortlich überlegst, was für dich ein nächster hilfreicher Schritt sein könnte, um das zu erfüllen, was du brauchst.

Mein persönliches Beispiel verdeutlicht es. Ich erhielt eine schockierende Nachricht und sah plötzlich nur noch schwarz. Meine Gedanken und die Angst vor der Zukunft wurden übergross. Da wurde mir bewusst, dass ich eine Freundin brauchte, mit der ich meinen Schmerz, meine Emotionen teilen konnte. Jemand vor der ich einfach echt und verletzlich sein konnte und meine Tränen nicht zurückhalten musste. Sie war bereit zuzuhören, mitzufühlen und unrealistische Gedanken aufzudecken. Ich war unglaublich dankbar, dass sie sich Zeit nahm, um mit mir meinen Schmerz auszuhalten.

 Jetzt bist du dran.

  • Brauchst du Unterstützung, weil du vor einer neuen Aufgabe stehst und Sicherheit willst?
  • Ist es an der Zeit, deine Wut ernst zu nehmen, weil du merkst, dass etwas nicht richtig ist und du dafür jetzt öffentlich einstehen willst?
  • Würde dir ein Feedback einer Vertrauensperson helfen, mit deinem Projekt zu starten?

Wenn du bis hierher gelesen hast, dann hast du bestimmt einiges über dich, deine Emotionen und deine Bedürfnisse erkannt. Jetzt kannst du zu meinem abschließenden Bonustipp gehen.

Bonustipp #: Setze um, was du erkannt hast und nutze DEINEN Gestaltungsraum!

Was immer du erkannt hast, erlaube dir, dein Bedürfnis ernst zu nehmen und deinen nächsten Schritt zu gehen.Durch deine Emotionen bist du zu einem Schlüssel gekommen. Mit diesem kannst du einen Raum öffnen – deinen Gestaltungsraum! Egal, ob dein Gestaltungsraum kleiner oder grösser ist, gestalte ihn so, dass er wirklich zu dir und deiner aktuellen Situation passt.

Bist du neugierig geworden?

Emotionen sind ein kostbares Geschenk, welches wir immer und überall in uns tragen. Emotionen machen uns lebendig und sind kostbare Ressourcen.

Manchmal fordern sie uns jedoch auch heraus. Wir erleben unsere Emotionen und unseren Verstand im Widerspruch miteinander. Sie bekämpfen sich gegenseitig. Wir bringen beides einfach nicht zusammen. Das hängt oft damit zusammen, dass etwas mit unseren bewussten oder unbewussten Werten nicht übereinstimmt. Da braucht es manchmal eine zusätzliche Klärung, damit wir nicht länger hin- und hergerissen sind.

In meinem kostenlosen Workshop «Emotionen, und wie sie dir helfen, gute Entscheidungen zu treffen», zeige ich dir ein hilfreiches Tool, wie es dir gelingt, bei Entscheidungen Kopf und Bauch mit ins Boot zu holen.


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