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Krieg unterm Christbaum? Das muss nicht sein!

Dieser Blogartikel ist von Evelyn Steindor-Schmidt. Sie bloggt über achtsame Beziehungskultur und unterstützt als Einzel- und Paarcoach Frauen und Paare, die in ihrer Liebesbeziehung fest stecken und ihre Beziehung neu mit Leben und Liebe füllen möchten.

Wer hat das noch nicht erlebt? Alle wünschen sich ein paar unvergessliche, wunderschöne Festtage. Doch was passiert? Kaum soll es losgehen, verpestet dicke Luft unausgesprochen die Atmosphäre zwischen dir und deinem Liebespartner. Betriebsame Hektik, die nun einmal mit den Festvorbereitungen so klassisch einhergeht, führt dazu, dass du wenig Zeit hast, nun auch noch alte Streitthemen zu erörtern. Also wird das getan, was fast alle tun: Alle ignorieren das Unausgesprochene und tun so, als ob „Friede, Freude, Eierkuchen“ sei. Doch unterirdisch brodelt es weiter. 

Vielleicht trudeln dann noch die Kinder, Freunde, Verwandten oder anderen Gäste ein, bringen ihre eigenen Themen und  Stimmungen mit. Vielleicht klappt es, und sie wirken wie ein Katalysator und alles geht gut und der Streit und die dicke Luft bekommen eine kleine Auszeit. Doch auch hier kommen gerade am Fest der Liebe dann nicht selten die Gefühle der Traurigkeit, der Frustration und der Hoffnungslosigkeit auf, eben weil du es gerade bei einem solchen Fest noch krasser als ohnehin schon spürst, dass da einiges bei euch in Schieflage ist und vielleicht das Pulverfass, auf dem ihr beiden sitzt, mal endlich entschärft und fachmännisch entsorgt werden sollte…

Hier bekommst du drei goldene Regeln, die dir dabei helfen können, Weihnachten rund herum einmal anders und völlig entspannt zu erleben.

 1. Goldene Regel: Finde konkret heraus, was du brauchst, damit das Fest für dich stressfrei, konfliktfrei und gelungen ist

Nehme dir einen Kalender zur Hand und markiere dir alle Tage rund um Weihnachten und Silvester, die du auf jeden Fall besonders und positiv herausgehoben aus deinem sonstigen Leben erleben möchtest. Konzentriere dich nun auf einen Festtag, der für dich besonders wichtig ist und den du auf jeden Fall in Frieden und wunderschön erleben willst. 

Gönne dir nun einen Augenblick Zeit und Ruhe und male dir dein inneres Bild von einem gelungenen Weihnachtsfest und insbesondere von diesem konkreten Weihnachtstag in deinen schönsten Farben aus:

  • Wenn du dieses Bild in dir entstehen lassen kannst, dann  nehme in deinen Gedanken  Platz in diesem Geschehen
  • Suche dir deinen Platz und setze dich dort hin und verweile dort.
  • Wer ist vielleicht ebenfalls an diesem Festtag mit in diesem festlich geschmückten Raum?
  • Was siehst  du dort? Was hörst du dort?
  • Welche Töne dringen an dein Ohr?
  • Was sprichst du vielleicht?
  • Was spürst du? Was empfindest du? Was fühlen deine Hände, deine Füße, dein ganzer Körper? Wie fühlst du dich an? Wie fühlst du dich?
  • In welcher Stimmung bist du, wenn du an deinen  optimalen, wunderschönen gelungenen Weihnachtstag denkst?
  • Wie geht ihr da alle miteinander um?
  • Wie verhältst du dich und wie verhalten sich die anderen Personen im Räum?

Male es dir in den schönsten Farben aus, die du hast. Lasse alles wie vollkommen real in dir aufsteigen und spüre, wie es sich für dich anfühlt. Genieße diese Empfindungen, die du jetzt vielleicht hast.

Schreibe sie dir auf. Wenn sich keine Empfindungen bei dir einstellen, ist es auch ok, dann schreibe deine Gedanken auf, die dir jetzt durch Herz und Sinn gehen, während du an dein optimales Weihnachtsfest denkst. 

Beende diese Übung sehr bewusst und verabschiede dich in deinem Tempo wieder von deinem absolut gelungenen Weihnachtswunsch. Du gehst in Gedanken nun allmählich wieder ins Hier und Jetzt zurück, doch schaust du dir nun bewusst alle einzelnen Schritte an, die dazu  geführt haben, dass dieses Fest in deiner Vorstellung so unbeschreiblich schön und gelungen für dich geworden ist. Und jetzt kommt ein bisschen Arbeit auf dich zu:

  • Notiere dir alles, was an äußeren Dingen zuvor notwendig war, damit du dieses schöne Fest erleben konntest
  • Schritt für Schritt gehst du vom Fest ausgehend alles haarklein durch und notierst dir alle äußeren Abläufe
  • Somit steht jetzt deine äußere Planung grob für diesen großen schönen Tag fest
  • Schreibe also alle Handgriffe und Tätigkeiten auf, damit der Raum so schön erstrahlen kann
  • Was mussten dafür für Dinge geschehen?
  • Welche Vorbereitungen für das Essen, die Geschenke, für die Stimmung waren nötig, damit dieses Fest so schön gelingen konnte? Welche Vorbereitungen für das Essen, die Geschenke, für die Stimmung waren nötig, damit dieses Fest so schön gelingen konnte?

Mit dieser Übung kannst du jede Menge Stress für dich aus den Vorbereitungen nehmen und dir deine Nerven schonen.  Denn eine gute bis sehr gute Planung  ist reines Gold, im Trubel der Festtagsvorbereitungen.

Sodann, und jetzt bist du ja schon ein bisschen darin geübt: kannst du dich daran begeben, einmal zu erspüren, was du alles im Vorfeld erleben, denken, fühlen, hören, sprechen, schmecken, tasten, riechen und tun möchtest, damit es ein gelungenes und für dich optimales Fest wird. 

Du verfügst nun über ein inneres Bild davon, wie dein optimaler Weihnachtstag konkret aussehen könnte. Du weißt, wie du ihn persönlich erleben möchtest und wie du ihn mit allen Sinnen und konkreten Abläufen vorbereiten kannst.  Mache dieses innere Bild nun sichtbar und schreibe alles auf, was dir hierzu durch Herz und Sinn geht. Schreibe alles so, wie es aus dir heraus fließen will, für dich auf. Achte hierbei weder auf deine Rechtschreibung noch auf einen schönen Satzbau. Schreibe einfach so lange alles auf, wie es fließt. Wenn du nicht schreiben magst, so versuche, einen anderen für dich stimmigen Ausdruck zu finden. In jedem Fall versuche jedoch, deine Gefühle und Bedürfnisse konkret zu benennen und laut auszusprechen, so dass du dich selber sprechen hören kannst. 

Wenn du mit dieser Übung fertig bist, kannst du nun übergehen zur 2. goldenen Regel.

2. Goldene Regel: Das Paargespräch

Lade deinen Partner  dazu ein, sich vorzustellen, wie für ihn ein optimales Weihnachtsfest aussehen würde. Du kannst ihn ja entsprechend deiner eigenen neuen Erfahrungen inspirieren.  Gebe deinem Partner ebenso viel Zeit, wie du selber sie dir genommen hast, um dir Klarheit zu verschaffen über den optimalen Ablauf dieses Weihnachtsfestes. 

Vereinbart eine Zeit, zu der ihr euch zeitnah in ruhiger Atmosphäre zusammen setzt und euch nun gegenseitig erzählt, wie für jeden von euch ein optimales Fest aussieht und was geschehen müsste, damit es auch tatsächlich so wahr wird. 

Meistens verfällt man schnell in den Modus, sich zu berichten, was auf keinen Fall passieren darf, welches Verhalten vermieden werden sollte. Das lässt sich leider kaum vermeiden, lenkt allerdings den Blick oftmals hin zum Problem und nicht hin zur Lösung. 

Hilfreicher ist die konstruktive Fragestellung: 

  • Was möchte ich tun, um dieses konkrete Weihnachtsfest glücklich zu erleben? (Handlung ganz konkret bezeichnen) 
  • Was möchte ich lassen.
  • Was wünsche ich mir von dir, lieber Partner, liebe Partnerin, dass du tust (Handlung ganz konkret bezeichnen)? 
  • Was wünsche ich mir vielleicht von dir, was du konkret lässt?

Die goldene Regel für ein gemeinsames Gespräch besteht darin, den anderen ernst zu nehmen, ihm zuzuhören und ihn tatsächlich verstehen zu wollen. 

Es geht vor allem für ein Fest wie Weihnachten darum, sich auf die Liebe zurück zu besinnen, die der Urgrund unseres Lebens und unserer eigenen Beziehung ist und von diesem Urgrund her das Gespräch zu führen und in die Umsetzung zu gehen. 

Es ist so viel einfacher, miteinander zu sprechen, wenn du dir selbes darüber bereits Klarheit verschafft hast, was du willst und wie du fühlst, denkst und handelst. 

Wichtig ist, dass für jeden, der oben genannten Gesprächspunkte ein klarer Gesprächsablauf vorher definiert wird. Quasi wie die Spielregeln bei jedem Brettspiel sprecht ihr kurz über die Spielregeln eures Gespräches und einigt euch bewusst darauf. 

Das bedeutet, dass das Gespräch immer folgenden Ablauf hat:

  • Erst definierst du die Fragestellung, also beispielsweise: 
    • Wie sieht in deiner Wunschvorstellung dein optimales Weihnachtsfest aus? …
    • Ihr sprecht darüber, zuerst der eine, dann der andere. Einander aussprechen lassen, bewusst zuhören, sich bewusst auf das einlassen, was der Partner jeweils zu sagen hat.
  • Erst dann Verständnisfragen stellen.
  • Keine Meinung äußern, es sei denn, dur wirst danach gefragt. 
  • Was möchte ich tun, um dieses Weihnachtsfest glücklich zu erleben?
  • Dann erzählt dein Partner dir, was er tun möchte, um sein optimales Weihnachten glücklich zu erleben, und umgekehrt. Und so weiter. 

Wenn ihr dieses Gespräch führt, geht es vielleicht darum, Verabredungen zu treffen, die jeder von Euch beiden gerne einhalten möchte. 

3. Goldene Regel: Die Verabredung

Bitte entschleunige das Geschehen. Das bedeutet, gönne dir und deinem Partner eine Verschnaufpause. Das bisher gesprochene Wort muss erst einmal in der Seele ankommen und verdaut werden können. Geht gemeinsam oder getrennt spazieren oder gönnt euch einfach eine zwischen euch zu verabredende längere Gesprächspause. In dieser Pause könnte sich jeder von euch einmal in Ruhe überlegen, was er bereit ist, für sich selber und auch dem Partner zuliebe zu tun, damit das Weihnachtsfest für jeden von euch auf seine eigene Weise gelingen kann. 

Es kann sein, dass du und dein Partner völlig unterschiedliche Vorstellungen davon habt, was zu einem gelungenen Fest unbedingt dazu gehört. Auch hier hilft es, miteinander zu reden und einander aufmerksam zuzuhören. 

Nehmt euch nicht zu viel auf einmal vor.

Die Politik der kleinen Schritte führt sicher zum Ziel. Kleine Schritte bestehen darin, Neues behutsam in die Beziehung hinein zu flechten. Nur so geschieht eine Veränderung, die sanft und unter Einbeziehung des Partners stattfindet. Es ist hierbei unerlässlich, miteinander auch darüber zu sprechen, wie die neue Art dem Partner und einem selber gefällt und was auch hier gut ist und beibehalten werden könnte und was vielleicht bei euch beiden nicht so gut funktioniert und deshalb verändert werden sollte. 

Seid mild miteinander, wenn es bei der Umsetzung dann doch wieder dazu kommt, dass du selbst oder dein Partner in alte Muster zurückrutscht. Wir sind alle nur Menschen und keine Maschinen. Es ist ganz normal, dass alte „Gewohnheiten“ und „Trigger“ sich erst dann vollständig auflösen, wenn man dies täglich mehrfach trainiert und komplett verinnerlicht. 

Sprecht im Vorfeld nun häufiger als bisher miteinander und tauscht euch ständig über die Festtagsvorbereitungen aus. Aktiviert, soweit Ihr euch auf ein gemeinsames inneres Wunschbild einigen konntet, dieses Wunschbild täglich neu und erzählt einander davon. Lasst euch also an eurem inneren Wunschbild teilhaben und steuert es nun gemeinsam an. Feiert zwischendurch Erfolge, wenn bereits die Vorbereitungen deutlich ruhiger und entspannter laufen als bisher. Feiert vor allem, wenn ihr gemeinsam tatsächlich euer gemeinsames Fest zelebriert und freut euch an allem, was gelungen ist. 

Mit allem, was vielleicht gleichwohl noch Wünsche offen lässt, geht unbedingt gelassen um, denn wir sind alle unperfekt und es sollte sich allmählich auch herumgesprochen haben, dass das neue perfekt eben dieses völlige unperfekte ist.

Ich wünsche dir und deinem Partner nun eine gesegnete Weihnachtsvorbereitung und stress- und konfliktfreie Weihnachtstage!

Deine Evelyn

PS: Ich biete ab sofort einen Workshop an, an dem ich dich (und auf Wunsch auch deinen Partner) noch tiefer in die Geheimnisse der achtsamen Kommunikation einweihe, so dass du dauerhaft stressfrei und konfliktresistent dein Leben und deine Partnerschaft genießen kannst.


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